Das Thema „Gewalt und Mobbing unter Schüler:innen“ spielt leider seit mehreren Jahren nicht nur in der Hamburger Schullandschaft eine immer größere Rolle. Auch wenn wir an unserer Schule bisher nur in Einzelfällen mit dieser Problematik konfrontiert worden sind, hat das Thema Gewaltprävention einen festen Platz in unserem Schulleben. Mit dem Ziel, Gewalt- und Mobbingsituationen nach Möglichkeit gar nicht erst entstehen zu lassen, im Bedarfsfall mit ihnen aber auch angemessen umgehen zu können und dadurch ein friedvolles und von gegenseitiger Toleranz getragenes Klima unter den Schüler:innen zu schaffen.

Wir versuchen die Thematik auf vielfältige und unseren Schüler:innen angemessene Art und Weise im Unterricht und Schulalltag zu behandeln. Hierzu tragen die in jeder Mittel- und Oberstufenklasse wöchentlich abgehaltenen Klassenratsstunden bei, aber vor allem auch die Bereitschaft der Kolleg:innen, bei Auseinandersetzungen einzelner Schüler:innen umgehend durch Gespräche eine Klärung des Konfliktes zu erwirken.
Es gibt zwei ausgebildete Gewaltmoderatorinnen für Sonderschulen – Frau von Lehmden für die Unterstufe und Frau Immer für die Mittel- und Oberstufe – die bei Konflikten jeder Zeit „abrufbar“ sind und streitschlichtend auf die einzelnen Parteien eingehen können. Außerdem bieten wir bei Bedarf „Kollegiale Fallberatungen“ und unterstützende Materialien an.

Neben der sehr guten Zusammenarbeit mit unserem „Gewaltpräventionspolizisten“ Herrn Wienecke und unserem „Cop 4 you“, Herrn Larsen sowie Herrn Beecken besteht ein guter Kontakt zu dem Kinderschutzzentrum Harburg, dem IKM (Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation), dem ASD und Rebus. Hier finden vor allem Beratungsgespräche statt, die vornehmlich dem „Problemfeld“ Gewalt innerhalb der Familie gelten.

Neben diesen Kontakten außerhalb der Schule, welche vornehmlich der Beratung und Hilfestellung der Kolleg:innen dienen, haben wir bereits zweimal eine Projektwoche zum Thema Gewaltprävention (vom IKM angeleitet) für alle Klassen ab Stufe 8 durchgeführt. Hierbei wurde anhand von Rollenspielen, Stationen („Gewaltbarometer“, „Wutpalme“ etc.), einem Film mit nachfolgendem Gespräch u.v.m. das Thema Gewalt anschaulich und handlungsorientiert den Schüler:innen „nahe gebracht“. Seit dem letzten Schuljahr ist das Programm „Faustlos“ zur Gewaltprävention als wichtiger unterrichtlicher Baustein fest im Stundenplan der Unterstufe eingebaut, in der Mittelstufe und Oberstufe ist die Arbeit mit diesem Programm gerade aufgenommen worden.

Ganz frisch ist die Einrichtung einer Gruppe „Ringen und Raufen“, um dem vor allem in der Pubertät doch deutlich ansteigendem Aggressionspotential die „Spitze zu nehmen“ und evtl. Eskalationen durch das Erlernen klarer Regeln entgegenzuwirken.

Um auch auf dem „neuesten“ Stand zu sein und einen notwendigen und durchaus gewinnbringenden Austausch mit anderen Schulen und Kinder- und Jugendeinrichtungen im Bezirk Harburg zu haben, nehme ich regelmäßig am Stadtteilgespräch Gewaltprävention (SGGP), der Kinderschutz – AG im ASD, dem „Runden Tisch Gewaltprävention“ und an verschiedensten Fachtagungen teil.

Durch die beschriebenen Aktivitäten und Maßnahmen, zu denen auch die regelmäßigen Arbeitstreffen unseres „schulischen Krisenteams“ gehören, versuchen wir nicht nur, auf alle Situationen angemessen vorbereitet zu sein, sondern vor allem, den wertschätzenden und respektvollen Umgang, der an unserer Schule herrscht, zu erhalten und zu festigen.